Home Höhenbestimmung mit GPS bisherige Arbeiten bisherige Resultate Analysen und Resultate Neuauswertung «Meteokorrektur»? Messoptimierung Station Nalps Mauer Fazit Downloads/Links

Station Nalps Mauer

Der Punkt Nalps Mauer und die Umgebung wurden auf Herz und Nieren getestet, um herauszufinden, warum die Messunsicherheit so viel grösser ist. Mögliche Fehlereinflüsse, die auf der Hand liegen würden, wie zum Beispiel Hochspannungsleitungen, Bäume oder Abschattung durch Gebäude, liegen nicht vor. Sonst wäre die Station wohl auch kaum dort gebaut worden. Die Horizontabdeckung ist nicht gerade überragend, aber beim Punkt Nalps Süd oben noch viel schlechter und der ist ja weitgehend stabil. Es muss also noch andere Ursachen geben…


So habe ich einmal das Signal-Rausch-Verhältnis (S/N-Wert) der Messungen angeschaut. Dies ist eine Grösse, die leider (noch?) nicht standardisiert ist, aber grundsätzlich gilt, je grösser der Wert, desto weniger Rauschen liegt vor, desto deutlicher kann das Signal empfangen werden und desto besser sollten die Messungen also sein. Das hier ist ein Skyplot von einer Messung im Sommer 07.






Die beiden Markierungen heben hervor, wo das Verhältnis tiefer ist als erwartet. Denn eigentlich würde man ein punktsymmetrisches Bild erwarten. Gegen den Horizont nimmt das Signal an Stärke ab, da es längere Luftschichten zu durchlaufen hat. Nur anhand dieses Plots kann man aber noch keine Aussagen machen. Es lässt sich nur feststellen, dass gewisse Ungereimtheiten vorliegen.


Ein ähnliches Plöttli lässt sich auch für Multipatheffekte erzeugen. Dieses hier ist wieder vom Sommer 07.















Im Vergleich mit den anderen Stationen schneidet Nalps Mauer extrem schlecht ab. Zu jeder Jahreszeit treten viel stärkere Mehrwegeffekte auf, vor allem auch viele in Zenitnähe, was doch eher unüblich ist. (Die starken Mehrwegeffekte führen übrigens auch zu einem tieferen S/N-Wert. Das erklärt wenigstens einen Teil der oben beobachteten Phänomene.) Multipath im Zenit ist zwar unüblich, aber letztendlich nicht weiter überraschend, wenn auffällt, dass die Antenne unmittelbar auf einem Blechdach montiert ist. Blech ist für GPS-Signale etwa so reflektiv wie ein Spiegel.

Was sich bestimmt auch noch negativ auswirkt, ist die grosse Höhendifferenz (450m!) zur Referenz. Grosse Höhenunterschiede sind eigentlich immer problematisch

«Der Punkt Nalps Mauer weist eine grössere Messun-
sicherheit auf, aber spontan lässt sich dafür keine Erklärung finden.»

«Der Empfänger ist direkt auf einem Blechdach montiert, wodurch starker Multipath hervorgerufen wird.»

!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!